morgensonne und wolkengebilde. ein bus mueder menschen. in 50km steht ein blauer chrysler am straszenrand. in der ablage eine sonnenbrille, ein paar leere dosen bier und eine [kuehl]wasserflasche. ob er traurig ist?
island durch eine fensterscheibe.
am horizont ein sommerjunge.
zu wenig schlaf steckt in diesen meinen knochen. jeder gedanke schmerzend. die haende zerschunden von wasser und reibung. einzig wind im gesicht als wohltat und mittel der wahl.
gestern abend wollte ich zu dir. in dieser stadt mit bigcitylights, mit tausenden von menschen auf den straszen, in dieser stadt wollte ich zu dir.
wie die couch stand, neben dem fenster, mit dem fernseher und dem esstisch, wie diese wohnung war und sich anfuehlte wie zuhause.
nur du warst nicht zu finden. in dieser schlichtheit nicht und nicht im feuerwerk am hafen, nicht in den straszen und fremden gesichtern. nirgends.
heimat.
sehnsucht ist der start von allem.
temporaer anfang april gestillt, ist sie mit voller wucht zurueckgekehrt. nach einem schritt vor folgen zwei zurueck.
wie kommt man so voran?
was genau hab ich in berlin vergessen?
welche farbe hat das glueck?
in welcher richtung liegt die hoffnung?
manchmal ist man unachtsam.
manchmal schiebt man das leben an den rand, laesst es dort liegen.
manchmal geht man weiter, vergisst zu leben und nimmt die menschen nicht mehr wahr. vergisst, ihnen in die augen zu sehen. vergisst zu laecheln. entzieht sich beruehrungen [und blicken].
manchmal versteckt man sich [in sich selbst]. verliert den blick fuers wesentliche und detail.
manchmal vergehen tage wie sekunden.
manchmal traeumt man von besseren momenten und kann sich doch nicht erinnern, wie sie sich anfuehlen.
manchmal wacht man morgens auf, schaut auf den weg, der vor einem liegt [ohne ziel] und fragt sich, an welcher ecke man das leben rausgelassen hat.
und dann, dann bleibt man einfach stehen. erinnert sich ans atmen [ein|aus].
dann scheint die sonne auf nackte fuesze. das haar weht im fruehlingswind.
dann hoert man zu und wird gehoert. erinnert sich ans halten und halten lassen.
dann bringt ein telefonat neuen mut [und zuversicht].
dann geht man raus und tanzen. aus einem song wird ein ganzer abend. das herz findet seinen takt wieder, die augen ihr leuchten.
und ploetzlich ist man wieder mitten drin.
die frau mit dem eis und der mann, der ihr gluecklich laechelnd noch lange nachschaut, ohne dass sie sich umdreht.
der mann mit den sakkos, der zum zweiten mal zehn davon aus dem secondhandladen traegt.
das maedchen in schwarz mit den graupinken chucks, das dem anderen bewundernd hinterher blickt.
der himmel oben, der das blau hinter grau verstecken will.
der baum neben mir, der sich das sprieszen traut.
ich, die wartende beobachterin.
du, mein freund, auf dem weg.
ein eis, ein flusz, worte, die auffangen, die sonne, die scheint. [anders gut]
auf der anrichte im flur wartet ein letzter schluck bier im krug.
es sind sonntage, die aus blaugruengelb grau machen.
die mir willkommenes leben zeigen, mir kinderlachen vorfuehren und familienleben und dies im naechsten atemzug von mir entfernen.
die mich atmen lassen, mir zeigen, wer ich sein kann.
an denen kohlensaeureknistern und kinderliebe unter sonnenfenstern - ungefragt - die zeit still stehen lassen.
an denen ich straszen beschreite, fluesse aufsuche, alleen durchwandere und nur traenen mich begleiten.